Am Ausgang des Flughafens von Colombo schlägt mir, Andreas, die tropische Luft entgegen. Ich freue mich, auf der Durchreise für zwei Tage in Sri Lanka zu sein, um Kollegen unserer Partnerorganisation LEADS zu treffen.
Am nächsten Morgen werde ich von Yohan am Hotel abgeholt. Er ist ein junger Mitarbeiter und hat kürzlich bewusst zu LEADS gewechselt, um seinen Landsleuten zu helfen. Wir besuchen die St. John’s Schule, in der LEADS ein Schulspeisungsprogramm betreibt. Kinder aus armen Verhältnissen aus dem benachbarten Stadtteil Mattakkuliya erhalten an Schultagen eine warme Mahlzeit. Über diese Kinder und ihre Familien soll in den Ort hineingewirkt werden.
Die Schule gehörte ursprünglich der benachbarten katholischen Kirche, war aber zuletzt in einem desolaten Zustand. Jetzt wird sie von einem motivierten Ehepaar geleitet, das die Schule wieder attraktiv machen möchte. Rajarathne ist die Direktorin, ihr Mann Primal unterstützt sie im praktischen Bereich.
Wir werden in ein Klassenzimmer geführt, in dem rund 20 Schüler auf uns warten. Viele von ihnen kommen aus schwierigen Verhältnissen. Einige Kinder präsentieren ihre selbstgemalten Bilder. Es geht um Umweltthemen wie verschmutzte Flüsse oder Mülltrennung. Für mich ist es spannend, die Situation aus ihrer Sicht zu verstehen. Die Kinder wünschen sich Veränderung!
Sogar der freundliche örtliche Polizeichef ist anwesend und kennt die kriminellen Strukturen des Stadtteils. Er erklärt, dass ein Großteil der Bewohner ursprünglich vom Land nach Colombo zog, um auf Baustellen zu arbeiten. Ihre Unterkünfte sind meist illegal errichtet und die sanitären Verhältnisse verheerend. Müll wird nur unregelmäßig abgeholt, da die Gassen für Fahrzeuge viel zu eng sind. Auch der Drogenhandel ist ein wachsendes Problem. Viele Bauarbeiter konsumieren Rauschmittel, um den harten Alltag auf den Baustellen zu überstehen. Der Slum ist ein ideales Versteck für Drogen. Mafiöse Strukturen haben daher ein Interesse daran, den chaotischen Zustand aufrechtzuerhalten.
Deshalb engagiert sich LEADS in dieser herausfordernden Gegend. Dank der bisher eingegangenen Spenden kann das Müllmanagement-Projekt nun starten. Eine Genehmigung beim zuständigen Schulamt hat sich allerdings leider als schwierig erwiesen. Deshalb sollen Kinder eines außerschulischen Programms einer örtlichen Kirchengemeinde mit einbezogen werden. Es gibt also noch einiges zu tun. Dürfen wir auf Ihre Unterstützung zählen?